Der Bau bildet eine Schnittstelle zwischen der Stadt und einem interkommunalen Park. Diese Lage wird in seinem Baukörper, seiner Positionierung auf dem Grundstück und seiner internen Organisation fortgeschrieben. Das Projekt umfasst einen Vorplatz, der sich zum Park hin öffnet und sich gleichzeitig an der Stadt ausrichtet. Die verschiedenen Volumina überlagern einander. Sie sind mit einer Haut aus nichtrostendem Stahl überzogen, der vor Ort im Werk Aperam Isbergues hergestellt ist. Drei Oberflächenausführungen, geschliffen, hochglänzend und matt, erzeugen bei Sonnenschein einen kinetischen Effekt. Diese Bekleidung lässt das Gebäude mal mit dem Grau des Himmels verschmelzen, mal das Sonnenlicht intensiv widerspiegeln. Der Blick wird von diesem komplexen Reiz angezogen, gleichzeitig leiten große durchsichtige Bereiche den Besucher zu den Eingängen. Die interne Organisation des Gebäudes ist klar. Eine Achse zwischen Park und Stadt verläuft quer durch den Bau und führt zu zwei Eingängen. Das Raumprogramm erschließt sich von dieser Achse aus: auf der einen Seite der Veranstaltungssaal, auf der anderen die Mediathek. Die Achse fungiert als Schnittstelle zwischen beiden Bereichen. Raumaufteilung und Licht lenken den Besucher zum einen oder anderen. Die Innenräume sind vielgestaltig. Die Wände des Auditoriums bestehen aus unregelmäßig strukturiertem Beton, der eine akustische Funktion erfüllt. In der Mediathek sind die Räume nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet und laden zu unterschiedlichen Lesehaltungen ein, insbesondere durch eine Leseinsel mit einem geschwungenen Profil. Die „Märchenstunde“ ist ein fortlaufendes, gefaltetes Band, das die Kinder auf einem umgrenzten Raum umschließt. Entlang der vorgeschlagenen Routen bilden die gefalteten Flächen der Gebäudehülle Rahmen, welche die verschiedenen Facetten dieser kontrastreichen Landschaft hervortreten lassen. Diese neue Ausstattung präsentiert sich als Vermittler zwischen Stadt und Natur.